Wisent
DevilDuck wagt sich in neue Gefilde vor! WISENT heißt die bisher „härteste“ Band im Label-Kontext und sicher liegt man mit dem Genre „PostHardcore“ bei dem Quartett aus Leipzig ziemlich richtig.
Allerdings mutet nicht nur das Genre etwas ungewöhnlich für das Hamburger Label an, sondern auch die Tatsache, dass es das erste Konzeptalbum einer Band auf DevilDuck ist. „The Acceptance. The Sorrow“ heißt das recht ambitionierte Debütalbum der aus dem irischen Sänger Stephen Lyons, dem Bassisten Morris Duff, dem Gitarristen Mathias Bauer und dem Drummer Oliver Ruß bestehenden Band. Wie der Titel schon vermuten lässt, hört die erste Seite auf den Namen „The Acceptance“ und ist die latent hoffnungsvollere, die auch das Unvermeidliche akzeptiert, wohingegen „The Sorrow“ eher das Leiden thematisiert. Sei es der Verlust von geliebten Menschen oder die Distanz, die zu Menschen besteht, die früher mal enge Freunde waren.
Bleiben wir mal bei der Idealvorstellung einer Vinyl-Platte, so unterscheiden sich die beiden Seiten nicht nur musikalisch und textlich, sondern auch vom Sound, denn beide Seiten wurden jeweils einzeln aufgenommen und gemischt, so dass WISENT dem Hörer bzw. der Hörerin ein anderes Gefühl und eine andere Perspektive eröffnen wollen. Bereits 2020 veröffentlichten sie die EP „Seething“, die schon die musikalische Richtung etwas offenbarte, aber mit dem jetzt vorliegenden Album doch recht wenig zu tun hat – gut Ding will Weile haben – und genau diese Zeit haben sich WISENT genommen, weshalb vielleicht ein recht komplexes Album entstanden ist, welches hier und da erarbeitet werden möchte, aber wie der europäische Bison, so presst die Band hier ohne Kompromisse nach vorne oder wie burnyourears.de zurecht beschreibt: „Die Band macht es sich zur Mission, ihre Zuhörer durch Ehrlichkeit und Verzweiflung in ihren Bann zu ziehen. Dazu nutzen sie rohe Vocals sowie melodische und harte Riffs. Der Gesang ist recht rau für Post-Hardcore und schafft einen interessanten Kontrast zu den Teils recht verträumten Instrumentals. Dadurch unterscheidet sich die Band von einigen eher glattgebügelten Bands des Genres.“ „The Acceptance. The Sorrow“ ist nicht nur musikalisch ein recht harter Brocken voller Kummer und Reflexion über viele vergangene Ereignisse und Gedanken, aber auch über die Hoffnung, die weiter in uns und den Menschen um uns herum herrscht, ohne die das Leben einfach unerträglich scheinen würde.
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